Grenzen losgelassen...
...und glückselig fliegen.

Entscheidungen treffen (1/2) – Wie du dich immer richtig entscheidest

Wenn eine schwere Entscheidung zu treffen ist, fängt das Gedankenkarussell an. Wofür soll ich mich entscheiden? Was ist die beste Alternative? Was ist, wenn ich mich falsch entscheide? Je länger wir versuchen, die richtige Entscheidung zu treffen, desto anstrengender und kraftraubender wird das ganze Unterfangen. Dabei gibt es einen einfachen Grund, wieso du aufhören solltest, so viel Mühe in die Suche nach der richtigen Entscheidung zu stecken.

Erfahre, wieso deine Suche nach der richtigen Entscheidung niemals erfolgreich sein wird und wie du stattdessen Entscheidungen treffen kannst.

In diesem Zweiteiler möchte ich dir helfen, einen entspannteren Umgang mit deinen täglichen Entscheidungen zu lernen. Dabei erkläre ich dir im ersten Teil, was Entscheidungen überhaupt sind und wie du sie für dich nutzen kannst, anstatt Angst vor ihnen zu haben.

Im zweiten Teil (erscheint am 14. Oktober) wird es konkret: Was kannst du sofort ändern, um zufriedener mit deinen Entscheidungen zu sein? Und: Wie kannst du aufhören, dich ständig zu fragen, ob du nicht doch lieber hättest etwas anderes tun sollen?

Entscheidungen treffen

Wenn ein schwierige Entscheidung ansteht, fühle ich mich oft erstmal unwohl. An welcher Uni sollte ich studieren? In welcher Stadt will ich wohnen? Möchte ich eine Partnerschaft eingehen oder die Freiheiten des Single-Lebens genießen? Lieber Caffè-Latte oder Cappuccino?

Der Drang mich unbedingt richtig zu entscheiden kommt hoch, ohne dass ich wirklich merke, wie mir geschieht. Aber macht es wirklich einen Unterschied, ob ich mich für Caffé-Latte oder Cappuccino entscheide? Irgendwie Ja und irgendwie auch Nein.

Unabhängig von meinem Getränk, kann ich mich zurücklehnen und entspannen. Aber wenn ich dann doch das andere lieber gehabt hätte, ärgere ich mich.

Was macht eine Entscheidung schwierig? Und vor allem: Ist es möglich entspannt und glücklich zu sein, unabhängig davon, welche Entscheidung ich treffe?

Hör auf in den Kategorien richtig/falsch zu denken

Die Wahrheit ist, dass du dich gar nicht richtig entscheiden kannst. Beruhigenderweise aber auch nicht falsch. Eine Entscheidung ist, für sich genommen, weder richtig noch falsch. Sie ist einfach eine Entscheidung. Dennoch bringen dich unterschiedliche Entscheidungen zu unterschiedlichen Zielen.

Entscheidungen treffen
Andere Entscheidung – Anderes Ziel

Fakt ist, wenn du dich für A entscheidest, landest du bei X. Wenn du dich für B entscheidest, bei Y. Und das Tragische und Schöne daran ist: Du kannst jetzt nicht wissen, ob dir X oder Y besser gefallen wird. Du kannst nichtmal wissen, ob X und Y überhaupt das sind, was du erwartet hast.

Klar, wenn du Caffè-Latte bestellst, bekommst du ihn wahrscheinlich auch. Aber ob du dann auch mit deiner Entscheidung zufrieden bist, oder doch lieber einen Cappuccino willst, weißt du nicht. Wenn du es wüsstest, würde dir die Entscheidung nicht so schwer fallen.

Wer entscheidet, was richtig ist?

Die Entscheidung fällt dir schwer, weil du dir eine Vorstellung davon machst, wie etwas sein sollte. Du hast Angst, dass es doch anders kommt und du dir dann Vorwürfe machst, dass du dich falsch entschieden hast.

Das macht dir die Entscheidung zur Hölle. Egal wofür du dich auch entscheidest, dir fallen hundert Dinge ein, die du später bereuen könntest. Es scheint einfach keine passende Alternative zu geben. Du willst unbedingt das Richtige machen und kannst dich nicht entscheiden.

Wer entscheidet, was richtig ist? Das ist die eigentliche Frage.
Sie kann niemals befriedigend beantwortet werden.
Wayne Dyer

Dadurch, dass du das Richtige finden willst, machst du dir die Entscheidung so schwer. Erkennst du aber stattdessen, dass du mit einer anderen Entscheidung lediglich einen anderen Weg einschlägst, kannst du aufhören nach der richtigen Entscheidung zu suchen.

Der richtige Weg
Der richtige Weg ist nicht markiert

Alle Entscheidungen sind Entscheidungen. Weder richtig noch falsch. Es macht dabei nicht einmal Sinn in Kategorien wie Richtig und Falsch zu denken.

Dadurch, dass du den einen Weg gewählt hast, wirst du den anderen nie kennen lernen. Du wirst nie wissen, wie er wäre und du wirst nie sagen können, ob er richtiger gewesen wäre.

Deine Emotionen hängen nicht davon ab, wie du dich entscheidest

Wie du dich mit einer Entscheidung fühlst, hängt überhaupt nicht damit zusammen, welche Entscheidung du getroffen hast. Vielmehr zeigen dir deine Emotionen, wie sehr du mit dir selbst im Einklang stehst.

Was du wirklich willst, ist gar nicht die richtige Entscheidung zu treffen. Was du willst, ist, dich mit deiner Entscheidung gut und wohl zu fühlen. Du willst das schöne und erleichternde Gefühl, dich entschieden zu haben und voll hinter deiner Entscheidung zu stehen. Das Gefühl, dass jetzt etwas Neues und Spannendes auf dich zukommt, gemischt mit angenehmer Vorfreude.

Diese Gefühle kannst du mit jeder Entscheidung haben. Dazu musst du aufhören, dich ständig zu fragen, ob es die richtige Entscheidung war. Wie genau das geht, erkläre ich dir jetzt.

Was kannst du tun?

Entscheidungen sind die Chance über dein Leben zu bestimmen

Zunächst möchte ich, dass du auch die positiven Seiten an den vielen Entscheidungen in deinem Leben wahrnimmst. Mit jeder Entscheidung, die du treffen kannst, bekommst du die Chance über dein Leben zu bestimmen. Das ist der direkteste Einfluss auf deine Lebensumstände, den du je haben kannst.

Fang an, deine Entscheidungen, als Chancen, die du ergreifen kannst und nicht als Hürden, die du überwinden musst, zu sehen. Sieh jede Entscheidung als Möglichkeit, dein Leben in die Richtung zu lenken, die du dir wünscht.

Keine Angst vor Entscheidungen

Du kannst mit deiner Entscheidung nichts falsch machen. Frage dich vielmehr, in welche Richtung dich deine Entscheidung bringen könnte. Wie könnte dein Leben aussehen, wenn du dich für A entscheidest? Wo stehst du, wenn du B wählst? Es gibt kein Richtig und kein Falsch. Genauso wenig, wie es Garantien gibt, dass sich deine Vorstellung bewahrheiten wird.

Frag dich deswegen lieber: Welche Alternative fühlt sich jetzt besser an? Welches Bild gefällt dir mehr? Die Entscheidung ist lediglich ein Abwägen, welche Konsequenzen dir genau in diesem Augenblick am liebsten wären.

Entscheidungen treffen immer und immer wieder

Überall Entscheidungen
Entscheidungen warten überall

Geh einfach den Weg, wenn du dich für ihn entschieden hast. Du hast keinen Grund über die Richtigkeit deiner Entscheidung nachzudenken, weil es einfach nur eine Entscheidung von vielen ist. Wenn du merkst, dass du dich mit der Entscheidung nicht wohl fühlst, gibt es eine einfache Lösung.

Entscheide dich immer und immer wieder neu.

Hinterfrage nicht, ob deine Entscheidung vielleicht falsch war. Entscheide dich einfach für eine neue Alternative, die dir in diesem Augenblick besser gefällt. Und wenn dir diese irgendwann nicht mehr gefällt, entscheide dich neu. Du hast immer eine Wahl.

Dass du dich neu entscheidest, bedeutet nicht, dass deine alte Entscheidung falsch war. Sie hat sich in dem Moment am besten für dich angefühlt, aber nicht dorthin geführt, wo du hinwolltest. Das macht die Entscheidung nicht zu einer falschen Entscheidung und dich nicht zu einem schlechteren Menschen.

Was ist eine Entscheidung?

Eine Entscheidung ist also zum einen viel wichtiger, als du glaubst. Du kannst mit ihr über dein Leben bestimmen. Zum anderen hat sie ein viel geringeres Gewicht, als du vielleicht erwartet hättest. Sie ist weder richtig noch falsch und du kannst jederzeit eine neue Entscheidung treffen.

Die folgende Zusammenfassung möchte ich dir mit auf den Weg geben.

Eine Entscheidung ist eine Entscheidung. Weder Richtig noch Falsch.
Es gibt keine Garantien, welche Konsequenzen deine Entscheidungen haben wird.
Mit deinen Entscheidungen bestimmst du über dein Leben.
Eine Entscheidung ist ein Abwägen, welche Konsequenzen dir in diesem Augenblick am liebsten wären.
Wenn du die nächsten Entscheidungen treffen willst, kannst du sie folgendermaßen wesentlich gelassener angehen:

Entscheide dich für die Alternative, die sich für dich am besten anfühlt.
Entscheide dich immer und immer wieder neu.
Im zweiten Teil zeige ich dir, wie du konkret deine Entscheidungen treffen kannst und wie du mit den Entscheidungen, die du getroffen hast, zufriedener sein kannst. Hier kommst du zum zweiten Teil (erscheint am 14. Oktober).

Teile deine Erfahrungen

Wie triffst du deine Entscheidungen? Versuchst du auch sie danach zu treffen, ob sie richtig oder falsch sind? Kannst du dich mit dem Gedanken anfreunden, dass es keine falschen Entscheidungen gibt?

Hinterlasse mir einen Kommentar. Ich freue mich, deine Meinung zu hören!